Mittwoch, 10. Februar 2010

Basic Safety Training

Vom 18.1. bis zum 29.1.2010 war ich beim Basic Safety Training (Sicherheitsgrundlehrgang) auf der MS Emsstrom in Leer. Zusammen mit 9 Männern aus allen Altersklassen und Berufen (Fischer, Koch, Azubi, Baggerfahrer, Binnenschiffer). Das einzige, was wir gemeinsam hatten: wir wollten alle zur See fahren. Schon ne spannende Sache. Gewohnt habe ich auf der MS Emsstrom, diese liegt seit Jahren im Handelshafen von Leer und wird sich voraussichtlich auch nicht mehr so schnell dort wegbewegen. Das Schiff dient als Internat und Ausbildungsstätte für philippinische Nautiker, Techniker und Köche (Das Essen ist nicht schlecht und reichlich vorhanden). Der Unterricht findet im Haus Singapur gegenüber vom Schiff statt.
Die ersten Tage nur Theorie, was ist eine BG, Brandklassen, etc. und am Freitag endlich Praxis. Mit dem Atemschutzgerät durch eine Übungsstrecke der Feuerwehr. Ein Traum. Kriechend, im Dunkeln mit dieser Pressluftflasche auf dem Rücken und der Maske auf durch einen Parcour mit Schotten, Falltüren, Leitern und Rohren...also einem Rohr...aber das hats in sich...immer zu zweit und einer muss schieben, der andere muss dann ziehen...suuuper. Aber wenn man das mal überstanden hat, wars gar nicht so schlimm...nommal, nommal :)
Die zweite Woche fing natürlich auch mit Theorie an, diesmal nicht Brandbekämpfung, sondern Überleben. Was macht man, wenn das Schiff untergeht. Außer nicht panisch werden. Also ab in die praktische Unterweisung des Davitbedienens...sprich: Rettungsboot bemannen (sry: personisieren) und abfieren. Gar nicht so einfach, wies sich anhört, aber wenn mans kann auch nicht viel schwieriger. Leider war der Hafen absolut zugefroren, so dass wir leider keine Rundfahrt mit dem Boot machen konnten, trotz aller eisbrecherischen Bemühungen.
Stattdessen: innerhalb von zwei Minuten das Freifallboot besetzen. Was nach diversen Malen Treppe hochrennen, Rettungsweste und Helm nach hinten durchschmeißen und hinsetzen und anschnallen sogar klappte. Leider konnten wir auch das Freifallboot nicht in Aktion erleben, erstens wegen der erwähnten dicken Eisschicht und zweitens, weil direkt hinter der MS Emsstrom ein Ponton lag, der nicht so einfach wegzubewegen gewesen wäre. Schade.
Ein Tag wurde geopfert um mit dem Brandschutz- und Sicherheitsplan das Schiff zu erkunden und alle Rauch- und Brandmelder, Feuerlöscher, Hydranten und Schläuche darauf einzutragen...auch eine schöne Arbeit. Und interessant, das ganze Schiff mal kennenzulernen, inklusive Maschinenraum und Brücke.
Am letzten Tag nun war die Prüfung und gleichzeitig die Feuerlöscherübung, in der wir 10 Mann jeder mindestens einmal mit je einem CO²- und einem Pulverlöscher ein Gasfeuer löschen mussten...unter den Augen des Prüfers von der früheren See-BG (jetzt Abteilung Schiffssicherheit BG Verkehr oder so ähnlich). Anschließend der theoretische Test, 60 Fragen zu allen behandelten Themen beantworten. Und wieder musste die Praxis ausfallen, wegen Eis und Schnee. Aber wir hatten unserem Ausbilder ja vorher schon gezeigt, was wir können. Also beim Üben.
Alles in allem also ein Erfolg, nette Leute kennengelernt, haufenweise dreckige Witze gelernt, die man halt so mithören darf, wenn man die einzige Frau unter Männern ist und natürlich auch gelernt, was man in einem Gefahrenfall auf See tun sollte. Frei nach dem Motto: Expect the best, be prepared for the worst! Na super.

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